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Haßfurt hilft! Eine Reise nach Albanien

 

 

von Edgar Helas, Uchenhofen


In unserer Kreisstadt hat sich seit einigen Jahren ein Verein etabliert, der zwar im Stillen, aber sehr effektiv arbeitet. Vor einiger Zeit waren die Ziele der Hilfe in Litauen und der Ukraine. Man hat dort einigen Schulen und einer Ambulanz aus dem Gröbsten geholfen. Jetzt versucht man in einem noch ärmeren Land Menschen unter die Arme zu greifen. In den Bergen von Nordalbanien liegt eine Missionsstation, die von zwei deutschen Ordensschwestern geleitet wird. Hier werden Kinder vom Säuglingsalter bis zum Schulbeginn betreut. Sehr gut kommen Kurse für werdende Mütter an. Man versucht zu vermitteln, dass sich Babys in Windeln und einer Strampelhose viel wohler fühlen, als in albanischen Zwangsjacken. Und viele arme Familien werden gezielt unterstützt.

Die Arbeit dieser Station kennenzulernen, war ein Hauptziel dieser Reise, aber auch das schöne unbekannte Land Albanien sollte uns näher gebracht werden.

Am Samstag, 30.08.2014 konnte die Reiseleiterin und „Haßfurt hilft“-Vorsitzende Helga Schumacher früh um 5 Uhr die 40 Mitfahrer begrüßen. Nachdem der Bus sich in Bewegung setzte, fing es an in Strömen zu regnen. Erst als wir die Alpensüdseite erreichten, lockerte sich der Himmel auf und so stieg auch die Stimmung der Fahrgäste.

Unsere erste Übernachtung war in Starigrad, einer schönen Stadt an der kroatischen Küste. Nach einem guten Abendessen planschten einige von uns bereits im warmen Nass der Adria.

Die Weiterfahrt am nächsten Tag wurde durch den Besuch der Stadt Dubrovnik unterbrochen, wunderschön, zu Recht Weltkulturerbe. Das muss sich allerdings rumgesprochen haben, denn wahre Menschenmassen haben das Pflaster glatt poliert.

Kurz nach der albanischen Grenze nahmen wir Beni auf, einen alten Freund von „Haßfurt hilft“, der mehrere Jahre in Haßfurt lebte und uns als Dolmetscher schon oft gute Dienste leistete.

Unser Standort für die nächsten vier Tage war Shengjin. Gleich am Montag ging es zunächst zu einer Selbsthilfeeinrichtung von Don Giovanni in Kçirë, der den Bergbewohnern Beeren, Früchte und Kräuter abkauft und vermarktet, so dass sie sich mit dem Erlös ihrer Arbeit den Lebensunterhalt für ein Drittel des Jahres sichern können. Weiter ging es nach Fushë-Arrëz zur Missionsstation der Franziskanerinnen. Die beiden Schwestern gaben uns einen Einblick in ihre Arbeit und die Verwendung unserer Spenden. Nach einer guten Tasse Kaffee, Kuchen und naturreifen Früchten ging es zurück durch eine traumhafte Landschaft. Man hätte tausend Fotos machen können.

Shkodra, die fünftgrößte Stadt Albaniens, war unser nächstes Ziel. Hier gab es neben dem Dom, der Moschee und der orthodoxen Kirche vieles zu bestaunen. Damit im hiesigen Waisenhaus die Kinder keine nassen Füße bekommen, hat „Haßfurt hilft“ auch geholfen, denn sie haben bei der Dachreparatur und bei der Erneuerung der Sanitäranlagen kräftig Geld zugeschossen.

Tirana, Hauptstadt Albaniens, war ebenfalls sehenswert. Aber der Verkehr war chaotisch, unglaublich, dass es nicht am laufenden Band kracht. Zebrastreifen sind vorhanden, aber sie zu benutzen erschien uns lebensgefährlich.

Die Städte Lezhe und Kruja, historisch verbunden mit dem Namen des Nationalhelden Skanderbeg, beieindruckten uns mit ihren alten Festungen. Die Straßen und Gassen waren wohl für einspännige Pferdekutschen leicht zu befahren, aber nicht für einen großen Reisebus, und Regennässe auf dem glatten Pflaster hat auch noch dazu beigetragen.

Über Berat, die „weiße Stadt der tausend Fenster, ebenfalls Weltkulturerbe, ging es für weitere drei Tage nach Saranda ganz im Süden des Landes. Ein herrlicher Badeort mit Palmenstrand am „Ionischen Meer“. Einen Steinwurf davon entfernt liegt die griechische Insel Korfu. In der Nähe Butrint, eine alte römische Stadt, erst zum Teil freigelegt, aber sehr gut erhalten. Neben den Türmen, Stadtmauern und Toren sind ein fast vollständiges Amphitheater, das Asklepios-Heiligtum und eine frühchristliche Basilika zu bestaunen.

Auch Gjirokastra, die Museumsstadt, ebenso wie Butrint Weltkulturerbe, die „silberne Stadt“ wegen des überall verbauten, sogar zum Dachdecken verwendeten silbergrauen heimischen Gesteins, beieindruckte uns sehr.

Zurück nach Durrës, der größten Hafenstadt, ging es über eine spektakuläre Küstenstraße. Steile Kurven, viele Serpentinen, öfters hingen Bug oder Heck des Busses über dem Abgrund, auch ein Pass von über 1.050 m Höhe war zu überwinden. Und in Durrës erwartete uns die Fähre, die uns über Ancona in 36 Stunden nach Triest bringen sollte.

Der Rest war für unseren Busfahrer, der in Albanien Meisterleistung vollbringen musste, ein Kinderspiel. Kaum Schlaglöcher auf den Autobahnen, keine halb abgerutschten Bergstraßen, keine Ziegen und Kühe mehr mitten auf dem Fahrweg, schon fast eine Erholung für ihn.

Zum Abschluss muss man sagen: Die Reiseleitung war topp, die Reisegesellschaft war wie eine große Familie, das Land Albanien sehenswert. Dieses Angebot von „Haßfurt hilft“ war eine super Sache und zur Wiederholung nur zu empfehlen.

 

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